Kunststoffe und Umwelt

KUNSTSTOFFE UND UMWELT

WELCHE ALTERNATIVEN GIBT ES ZU PLASTIK?


EIN VERGLEICH DER ÖKOBILANZEN

Kunststoffe leisten mit weniger mehr

Welche Alternativen zu Plastik gibt es? Kunststoffe sind insgesamt leichter und effizienter als viele Alternativen, was zu weniger CO2- Emissionen und anderen Vorteilen für die Umwelt führt. Ihr geringes Gewicht verringert den ökologischen Fußabdruck, indem Abfall, Energieverbrauch und Kohlenstoffemissionen gesenkt werden.

 

In mehreren Verpackungskategorien ist Kunststoff die bessere Wahl, denn ein Vergleich zeigt: Kunststoffe toppen Papier, Baumwolle und Glas.

Glas wird von vielen Menschen als umweltverträglicher eingestuft.

Allerdings benötigt man für die Herstellung und auch den Transport von Glas deutlich mehr Energie als für Kunststoffe. Glas ist ein Energiefresser. Mehrweg-Plastikflaschen haben, laut Nabu (Naturschutzbund) eine bessere Ökobilanz als die aus Glas.

 

Nicht nur die Waren sind durch Plastik leichter, sondern auch die LKWs.

Dies spart Transportvolumen, minimiert den Verkehr und den Verbrauch von Kraftstoff. Im Auftrag der dänischen Umweltschutzbehörde wurden 2017 unterschiedliche Lebensmittel-Tragetaschen aus verschiedensten Materialien miteinander verglichen. Ziel dieser Studie war es, die Tragetasche mit der besten Umweltleistung zu identifizieren und Auskunft zu geben über die Umweltauswirkungen des Lebenszyklus aller Materialien von der Herstellung, über die Verwendung bis zur Entsorgung. Als Referenz diente die LDPE-Tragetasche aus Kunststoff. Es wurden Mehrweg-Tragetaschen aus verschiedenen Materialien (z.B. recycelbarem und nicht recycelbarem Kunststoff, Papier und Baumwolle) miteinander verglichen. Dabei hat die LDPE-Tragetasche in dieser Ökobilanzstudie die geringsten Umweltauswirkungen.

Wiederverwendbare Stofftaschen werden als umweltfreundlicher empfunden, aber das muss nicht unbedingt der Fall sein.

Eine Baumwolltasche wird mit einer erheblichen Umweltbelastung produziert, und sie muss länger als sieben Jahre verwendet werden, bevor sie umweltfreundlicher wird als eine Plastiktüte, die nur dreimal verwendet wurde. Es ist nicht schwer eine Stofftasche jederzeit dabei zu haben, aber meist hat man sie vergessen. Und innerhalb von 7 Jahren muss man sie auch etliche Male waschen!

 

Papiertüten hingegen sind zwar einfacher zu entsorgen, verrotten eher und Papierrecycling ist sehr verbreitet.

Allerdings belastet die Herstellung von Papier die Umwelt weitaus mehr als die Produktion einer Plastiktüte. Allein für Verpackungen aus Papier werden jährlich mehrere Millionen Bäume gefällt. Für die Herstellung der Papiertüte benötigt man fast doppelt so viel Energie. Obwohl man mehr Aufwand und Kosten hat bei der Herstellung von Papiertüten, werden diese meistens nur einmal benutzt, da sie nicht wasserabweisend sind und eher reißen. Man müsste eine Papiertüte aber ungefähr dreimal so oft nutzen wie eine Plastiktüte, damit die Ökobilanz ausgeglichen ist.

Für die Verbraucher ist es wichtig, Entscheidungen zu treffen. Es ist aber auch wichtig, dass sie über ihre Möglichkeiten informiert sind. Plastiktüten sind seit Jahrzehnten die erste Wahl für Verbraucher und Lebensmittelhändler, da sie noch immer die umweltfreundlichste Option sind.

ClimatePartner hat die Lebenszykusphasen angefangen von der Gewinnung des Rohstoffs, der Herstellung des Produkts und des Transports zum Kunden von PE-Versandtaschen und Versandtaschen aus Recyclingpapier miteinander verglichen.

 

Mit folgendem Ergebnis:

Kompostierbares Plastik bzw. biologisch abbaubare Tüten stellen für viele eine weitere Alternative dar und werden als umweltfreundlicher beworben. Häufig zu unrecht. Die Tüten aus diesem Material belasten die Natur länger als angenommen.

Die biologische Abbaubarkeit funktioniert nicht im Meer, und für viele sieht sie unpassend aus in der Biotonne. Zudem ist Herstellung von Biokunststoffen aus Pflanzen wie Zuckerrohr oder Mais eine deutlich höhere Belastung für die Umwelt als durch Kunststoffe aus Erdöl.

Damit diese Pflanzen wachsen können, werden sehr viel Wasser und Dünger benötigt. Auch wird Regenwald abgeholzt, um Platz für Plantagen zu haben. Umweltschützer raten deshalb von Bioplastiktüten ab, da sie keinen ökologischen Vorteil gegenüber der klassischen Plastiktüte vorweisen. „Biologisch abbaubare Kunststoffe sind keine Lösung“ stellte bereits das Umweltbundesamt im Juni 2017 fest.

Viele Alternativen sind gut fürs Gewissen, aber helfen der Umwelt tatsächlich weniger. Aber egal, ob Sie sich für Plastiktüten oder andere Alternativen entscheiden, die besten Optionen sind stets Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling.